Der Puppenjunge - Die Geschichte einer namenlose Liebe aus der Friedrichstraße: Buchneuauflage im Männerschwarm Verlag & Salzgeber Buchverlage GmbH im September 2022 | |||||||||
John Henry Mackay(Sagitta): Ich singe die Liebe, die Ihr begraben, die Ihr in Acht gethan und in Bann! * Ich singe die Liebe des Mannes zum Knaben, die Liebe des Knaben sing ich zum Mann Im Männerschwarm Verlag & Salzgeber Buchverlage ist eine Neuauflage des Klassikers "Der Puppenjunge" erschienen. Die Originalausgabe erschien 1926 als siebentes in der Reihe von Sagittas Büchern der namenlose Liebe. Im früheren Verlag rosa Winkel war im Jahre 1999 eine weitere Ausgabe erschienen. John Henry Mackay(Sagitta): Ich singe die Liebe, die Ihr begraben, die Ihr in Acht gethan und in Bann! * Ich singe die Liebe des Mannes zum Knaben, die Liebe des Knaben sing ich zum Mann. Die Zeiten haben sich geändert. Homosexualität ist längst keine ›namenlose‹ Liebe mehr, sondern zu einem Lieblingsthema der Medien geworden. Sexuelle Befreiung ist für die Schwulenbewegung aber heute kaum noch ein Thema, die Leidtragenden sind auch heute wieder die, die sich zur ›namenlosen‹ Liebe im Sinne Mackays bekennen. Gesellschaftsverändernde Impulse, die jede Form von Liebe lebbar machen, sind heute so notwendig wie zu Hirschfelds und Sagittas Zeiten. Nicht seine Resignation darf das letzte Wort sein (»... im Grunde versteht doch Jeder nur seine eigene Liebe und jede andere ist ihm fremd und unverständlich, wenn nicht unheimlich«), sondern es geht nach wie vor um »das Begreifen des Rechts auf gleiche Freiheit, die Duldung fremder Wesensart als letztes und höchstes Kulturergebniß«. Erschien schon der Reprint von 1979 in einer Zeit, da der § 175 zwar immer noch galt, aber doch durch die Strafrechtsreform von 1969 und 1973 zumindest Homosexualität unter Erwachsenen straffrei ließ, so ist inzwischen (im Juni 1994) der Paragraph aus dem Strafgesetzbuch gestrichen worden. Aber es war keine ›ersatzlose‹ Streichung, wie sie von der Schwulenbewegung gefordert worden war. Mit der Streichung einher ging eine Verschärfung an anderer Stelle, in dem neu gefaßten und jetzt wortreichen § 182 »Sexueller Mißbrauch von Jugendlichen«. K13online ergänzt im Jahre 2022 für die Zukunft: Der § 182 StGB muss ersatzlos gestrichen werden. Mit einem Klick auf den unteren Link und mit weiterlesen gelangen Sie zu den Leseproben des Buches, welches im heutigen Zeitgeist hochgradig aktuell ist... http://salzgeber.de/de/buch/mackay-puppenjunge/ https://krumme13.org/text.php?id=144&s=read Leseproben aus den Seiten 2 und 367/368 Ich singe die Liebe, die Ihr begraben, die Ihr in Acht gethan und in Bann! * Ich singe die Liebe des Mannes zum Knaben, die Liebe des Knaben sing ich zum Mann ... Die Zeiten haben sich geändert. Erschien schon der Reprint von 1979 in einer Zeit, da der § 175 zwar immer noch galt, aber doch durch die Strafrechtsreform von 1969 und 1973 zumindest Homosexualität unter Erwachsenen straffrei ließ, so ist inzwischen (im Juni 1994) der Paragraph aus dem Strafgesetzbuch gestrichen worden. Aber es war keine ›ersatzlose‹ Streichung, wie sie von der Schwulenbewegung gefordert worden war. Mit der Streichung einher ging eine Verschärfung an anderer Stelle, in dem neu gefaßten und jetzt wortreichen § 182 »Sexueller Mißbrauch von Jugendlichen«. Graff wohl auch heute mit dem Staatsanwalt in Konflikt geraten würde. Homosexualität ist längst keine ›namenlose‹ Liebe mehr, sondern zu einem Lieblingsthema der Medien geworden. Sexuelle Befreiung ist für die Schwulenbewegung aber heute kaum noch ein Thema, die Leidtragenden sind auch heute wieder die, die sich zur ›namenlosen‹ Liebe im Sinne Mackays bekennen. War der § 175 in seiner Endphase in weiten Teilen der Gesellschaft längst überwunden, geht heute dem neuen Paragraphen eine teilweise schon zur Hysterie gesteigerte Furcht vor sexuellem Mißbrauch zur Hand. Das alte Vorurteil von der allgegenwärtigen ›Verführung‹ ist übermächtig neu erstanden. Die von den Medien beherrschte Gesellschaft – ob in den USA oder in Deutschland – ist heute weniger denn je bereit, sich überhaupt mit der Frage zu befassen, ob und unter welchen Bedingungen eine Beziehung zwischen Knabe und Mann möglich, erlaubt und lebbar sein sollte, ist nicht bereit, den »menschenfreundlichen und menschenfördernden, pädagogischen und produktiven Charakter« einer solchen Beziehung, von dem Hirschfeld sprach, auch nur in Erwägung zu ziehen. Gesellschaftsverändernde Impulse, die jede Form von Liebe lebbar machen, sind heute so notwendig wie zu Hirschfelds und Sagittas Zeiten. Nicht seine Resignation darf das letzte Wort sein (»... im Grunde versteht doch Jeder nur seine eigene Liebe und jede andere ist ihm fremd und unverständlich, wenn nicht unheimlich«), sondern es geht nach wie vor um »das Begreifen des Rechts auf gleiche Freiheit, die Duldung fremder Wesensart als letztes und höchstes Kulturergebniß«.
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geschrieben von K13online-Redaktion am 15.09.2022 |
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