Männer Media im Interview mit dem Filmregisseur Lukas Dhont von CLOSE: Sie erzählen nun von zwei 13-jährigen Jungen und vom Umgang mit Trauer. Was ist für Sie der Kern des Films? | |||||
Lukas Dhont: "Das Schöne an einem Film ist ja, dass ihn jeder interpretieren kann, wie er oder sie möchte. Ich setze da etwas in die Welt, für das ich größte Leidenschaft empfinde und das mir unglaublich viel bedeutet" Die Inspiration für CLOSE holte sich der Regisseur Lukus Dhont aus eigenen Erfahrungen in der Jugendzeit, die sich auch in einer Studie der amerikanischen Psychologin Niobe Way finden. Zitate: Sie begleitete hundert Jungs und stellte ihnen die gleichen Fragen im Alter von 13, 15 und 18 Jahren. Wenn die 13-Jährigen über ihre Freundschaften sprachen, dann klang das oft wie Liebesgeschichten, voller Intimität und Nähe, bei der ganz viele Geheimnisse und Gefühle miteinander geteilt wurden. Bei einem gebrochenen Herzen denken wir meistens an romantische Beziehungen, aber eine Freundschaft kann mindestens genauso schmerzhaft zu Ende gehen...! Frage von Männer Media: Würden Sie denn sagen, dass „Close“ ein queerer Film ist? Das Schöne an einem Film ist ja, dass ihn jeder interpretieren kann, wie er oder sie möchte. Ich setze da etwas in die Welt, für das ich größte Leidenschaft empfinde und das mir unglaublich viel bedeutet. Aber sobald ich den Film zum ersten Mal zeige, gehört er nicht mehr mir, sondern dem Publikum. Und das hat seinen eigenen Blick, gegen den ich nie etwas einwenden würde. Und DAS ist auch gut so, meint K13online. Der bundesweite Kinostart ist am 26. Januar - auch im Kommunalen Kino in Pforzheim. Die heterosexuelle und queere Perspektive des Publikums wird im Interview bereits angesprochen. K13online wird die Perspektive einer pädophilen Redaktion darstellen. Ebenso aus der Perspektive von Pädophilen/Pädosexuellen. Auch aus der Perspektive von Jungen, die jünger sind als 13 Jahre. Gerne veröffentlichen wir Filmbeschreibungen & Filmkritik aus dem Publikum. Wir freuen uns auf die Kinobesuche... https://www.maenner.media/kultur/film/kinostart-close/ Zitate Sie erzählen nun von zwei 13-jährigen Jungen und vom Umgang mit Trauer. Was ist für Sie der Kern des Films?Mir ging es in erster Linie darum, von Freundschaft zu erzählen. Vielleicht hatte es auch mit der Pandemie zu tun, dass ich besonders viel darüber nachdachte, wie wichtig für uns der Bezug und die Nähe zu anderen Menschen und eben vor allem Freundschaften sind. In meiner Jugend habe ich das nicht immer unbedingt so erlebt. Da war ich oft einsam, nicht zuletzt, weil ich mich weder bei den Mädchen noch in den Jungs-Cliquen wirklich zugehörig fühlte. Und wenn mir jemand näherkommen wollte, habe ich mich meist zurückgezogen, weil ich mir über vieles nicht im Klaren war. Aber mir ging es auch gar nicht unbedingt darum, aus meinen eigenen Erfahrungen einen Film zu machen. Viel entscheidender war zum Beispiel eine Studie der amerikanischen Psychologin Niobe Way. https://steinhardt.nyu.edu/people/niobe-way Würden Sie denn sagen, dass „Close“ ein queerer Film ist? Das Schöne an einem Film ist ja, dass ihn jeder interpretieren kann, wie er oder sie möchte. Ich setze da etwas in die Welt, für das ich größte Leidenschaft empfinde und das mir unglaublich viel bedeutet. Aber sobald ich den Film zum ersten Mal zeige, gehört er nicht mehr mir, sondern dem Publikum. Und das hat seinen eigenen Blick, gegen den ich nie etwas einwenden würde. Alle Themen des Films – von Freundschaft und Maskulinität bis hin zu Trauer, Gruppenzwang und dem Gefühl, nicht dazuzugehören – lassen sich aus heterosexueller Perspektive genauso lesen wie aus queerer. K13online Anmerkungen Und aus der Perspektive einer pädophilen Redaktion. Ebenso aus der Perspektive von Pädophilen/Pädosexuellen. Auch aus der Perspektive von Jungen, die jünger sind als 13 Jahre.
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geschrieben von K13online-Redaktion am 04.01.2023 |
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