[update] Jahrestagung der AHS e.V. 2011 in Mainz: Dipl. Psych. Kurt Seikowski(GSW e.V.) & Prof. Dr. Bruce Rind(USA)
06.11.2011
Großes Interesse an AHS-Veranstaltung * Rund 70 Besucher/Innen sind begeistert von den Referenten Seikowski und Rind * Tagungsstätte bis auf den letzten Platz besetzt
Die Arbeitsgemeinschaft humane Sexualität e.V.(AHS) veranstaltete am Samstag, den 5. November 2011, ihre Jahrestagung 2011 in Mainz. Die Tagungsstätte war mit rund 70 Plätzen voll besetzt. Bereits während der zwei Vorträge der Referenten Seikowski und Rind wurden viele Fragen gestellt und es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion zu den Themen "Kinderpornografie" und Pädophilie/Pädosexualität. Wohl selten zuvor war das Interesse der Besucher/Innen so groß wie in diesem Jahr. Auch die Vorankündigung auf unseren Webseiten hat sicherlich zu diesem Erfolg beigetragen. Wir danken der AHS für diese gelungene Tagung. Lesen Sie weiter mit einem Klick auf mehr...
Vortrag von Dr. Dipl. Psych. Kurt Seikowski - Gesellschaft für Sexualwissenschaft(GSW e.V.) Leipzig - zum Thema: Die Macht die Bilder
Der Referent Kurt Seikowski begann seinen Vortrag zum Thema "Die Macht der Bilder" mit Allgemeinplätzen zur Pornografie im Internet. Gleich zu Anfang wies Seikowski daraufhin, dass bereits während seines Vortrages Fragen gestellt werden können. Die interessierten Besucher/Innen nahmen dieses Angebot gerne an. So wurde der eigentliche Inhalt seines Vortrages fast zur Nebensache und es entwickelten sich eine lebhafte Diskussionen zwischen dem Referenten und den Besuchern/Innen. Man konnte teilweise sogar von einer Podiumsdiskussion sprechen.
Ein Besucher sprach das aktuelle Thema der neuen EU-Richtlinie an.(Siehe K13-News in den Archiven) Darin werden Bilder mit Darstellern bis 18 Jahren als Kinder bezeichnet. Seikowski antwortet darauf mit dem Hinweis, dass die GSW von Beginn an Protest gegen diese Richtlinie eingelegt hatte. In der heutigen Zeit sei es jedoch so, dass nicht die Politik an die Sexualwissenschaft herantritt, sondern es bedauerlicherweise umgekehrt ist: Die Sexualwissenschaft muss an die Politik herantreten. Es mangelt der GSW allerdings an diesen notwendigen Kontakten in die Politik. Auch die Meanstream-Medien neben seine Contra-Positionen nicht auf. Ein Besucher aus den USA meldet sich zu Wort und weist daraufhin, dass vieles seinen Urspruch in den USA hat und nach Europa und Deutschland übergeschwabbt ist. Seikowski spricht auch die irrationale Kampagne des "Kinderschutzvereines Dunkelziffer" gegen "Kinderporno" an. Er vertritt die Ansicht, dass kinderpornografische Darstellungen, die nicht reale Kinder zeigen bzw. auf Comiczeichnungen(Manga) etc. beruhen, nicht strafbar sein dürfen. Für solche Bilder werden keine realen Kinder missbraucht. Die Argumentation von "Dunkelziffer" würde nicht mehr greifen. Seikowski gibt auch einen Hinweis auf entsprechende Literatur von Kurt Starke: Jugend und Pornografie. Darin wurde wissenschaftlich erforscht, dass Pornografie(ohne Gewaltanwendung) grundsätzlich nicht schädlich ist. Er widerlegt auch die These vom ehemaligen Oberstaatsanwalt Vogt aus Halle, der behauptet hatte, dass jemand, der "Kinderporno" schaut, eher zu realen Gewalttaten gegen Kinder neigt. Solche falschen Behauptungen von Vogt sind sexualwissenschaftlich nicht erwiesen - und damit reine Propaganda. Ein Besucher erzählt von früheren Kinder-Zeichnungen mit einem Dornenkranz im Haar. Solche Zeichnungen sind kein Ausdruck von Gewaltbereitschaft gegen Kinder, sondern Kunst und Fantasie. Ein weiterer Besucher erläutert und stellt den Vergleich an zwischen Amokläufern & Gewalt-Videospiele. Nicht jeder Mensch wird zum Gewalttäter. Seikowski gibt ein Beispiel aus seiner Praxis: Ein Student hatte ein Strafverfahren wegen "Kinderporno". Seine Anwältin war der Meinung, dass der Student nicht pädophil sei. Während der Beratung stellte sich heraus, dass der Student in seiner Kindheit sexuelle Erfahrungen mit seinem Vater hatte. Der Student empfand diesen Sex in seiner Kindheit nicht als unangenehm, sondern lediglich den Samenerguß in den Mund. In die Beratungsstelle von Seikowski kommen auch Betroffene, die Ihm von der Polizei zugewiesen werden oder laut Gerichtsbeschluss eine Therapie machen müssen. Aus der Beratungspraxis spricht Seikowski auch davon, dass lediglich 5% der sogenannten "Täter" pädophil sind - somit sind 95% sogenannte Ersatztäter. Ein weiterer Besucher gibt zu bedenken, dass es nicht sein kann, dass es einige Sexualwissenschaftler gibt, die sich ihre eigene Definition vom Begriff der Pädophilie zusammenschustern. Auch wird in der Diskussion von einem Besucher die aktuelle Studie von Prof. Dr. Pfeiffer angesprochen.(siehe K13-News-Archiv) Kinderschutzvereine hatten den erheblichen Rückgang von Kindesmissbrauch bezweifelt und kritisiert. Der Rückgang von sexuellen Mißbrauch würde nicht die angeblichen Opfer berücksichtigen, die sich an den Missbrauch in der Kindheit heute nicht mehr erinnern würden. Seikowski steht Herr Pfeiffer grundsätzlich sehr kritisch gegenüber. In seiner Beratungsstelle behandelt Seikowski auch echte Missbrauchsopfer. Andererseits weiß er von seinem Klientel, dass es auch einvernehmliche Sexualität zwischen Kindern und Erwachsenen gibt. Nicht selten kommt es vor, dass den vermeintlichen "Opfern" eingeredet wird, dass solcher Sex verboten und schlecht ist. Solche Fälle bezeichnet Seikowski als "Missbrauch mit dem Missbrauch". Solche kindlichen "Opfer" sollen dann in Therapien gesteckt werden, damit diese von etwas geheilt werden, was ihnen im Prinzip gefallen hat. Die Kinder wollten nach solchen positiven sexuellen Erfahrungen aber keine Therapie. Seikowski sieht das primäre Problem in 1. Linie bei seinen Fachkollegen, die für seine Thesen fast nicht erreichbar sind. Im Gegensatz dazu konnte Seikowski in seinen Vorträgen bei Polizei, Richtern und Staatsanwälten schon Erfolge in Bezug auf eine differenzierte Sichtweise erreichen. Zum Abschluss der Diskussion wies Seikowski noch auf den Unterschied der gesamten Problematik in der ehemaligen DDR und der Bundesrepublik hin. http://www.sexualwissenschaft.org/ueber-uns/vorstand/kurt-seikowski.html
Der obige Bericht hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wurden viele weitere Themen angesprochen. Sicherlich sind auch andere Besucher/Innen der Veranstaltung gerne bereit, weitere Auskünfte zu erteilen. Auch können Sie sich sicherlich noch direkt an einzelne AHS-Mitglieder wenden, um weitere Einzelheiten zu erfahren. Nach unserer Einschätzung kam die überwiegende Mehrheit der Besucher/Innen aus der Deutschen Pädophilenszene und deren Sympatisanten. Die gesamte Tagung war gut organisiert und es gab keinerlei Probleme. Wir danken dem AHS-Vorstand für diese gelungene Veranstaltung !!!
Vortrag von Prof. Dr. Bruce Rind(USA) zum Thema: Eine kritische methodologische Analyse über Sexualität zwischen Minderjährigen und Erwachsenen Sonderberichterstattung in separatem News in Vorbereitung
Am Rande der AHS-Veranstaltung konnte die K13online Redaktion mit dem Referenten Bruce Rind aus den USA ein konstruktives Gespräch führen. Rind baute in seinem Vortrag auf seine wissenschaftlichen Studien aus dem Jahre 1998 auf:
Bruce Rind wird uns seinen kompletten Vortrag in Schriftform als PDF-Datei zur Verfügung stellen. Der Vortrag dauerte mit Diskussion etwa 2 Stunden. Aus diesem Grunde werden wir nur Auszüge auf unseren Webseiten veröffentlichen. Anfragen zum vollständigen Vortrag nehmen wir ab sofort entgegen an: [email protected]
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[update: LIVE-Bericht über Twitter & Mitfahrzentrale] Jahrestagung 2011 der Arbeitsgemeinschaft humane Sexualität e.V.(AHS) am 5. November in Mainz - vom 02.11.2011 Tagungsprogramm & Referenten: Dr. Dipl. Psych. Kurt Seikowski(GSW e.V.) "Die Macht der Bilder" * Prof. Dr. Bruce Rind(USA) "Eine kritische methodologische Analyse über Sexualität zwischen Minderjährigen und Erwachsenen
Die AHS e.V. veranstaltet am 5. November 2011 ihre diesjährige Tagung in Mainz und hat dazu zwei hochkarätige Sexualwissenschaftler als Referenten eingeladen. Am Morgen hält Dr. Dipl. Psych. Kurt Seikowski einen Vortrag zum Thema "Die Macht der Bilder". Am Nachmittag hält Prof. Dr. Bruce Rind aus den USA zwei Vorträge mit dem Titel "Eine kritische methodologische Analyse über Sexualität zwischen Minderjährigen und Erwachsenen". Nach den drei Vorträgen können die Mitglieder der AHS und die Gäste an die renommierten Referenten Fragen stellen und diskutieren. Für die Gäste bedarf es einer Voranmeldung bei der AHS, um von dort weitere Infos und den Tagungsort zu erhalten. Lesen Sie das Tagungsprogramm mit einem Klick auf mehr... http://k13-online.krumme13.org/news.php?s=read&id=2095
geschrieben
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Kommentare
Randerscheinungen zur AHS-Tagung
von K13online am 07.11.2011
Die AHS-Veranstaltung wurde von den Besuchern/Innen auch zu persönlichen Gesprächen mit altbekannten und neuen Freunden/Kontakten genutzt. In den Pausen, sowie vor und nach den Vorträgen, fanden viele Erfahrungsaustausche statt. Mehrere Nicknamen aus dem Deutschen Jungsforum und dem Deutschen Girlloverforum sowie anderen Internetforen waren nach Mainz angereist. Sicherlich werden diese ersten Kontakte nun auf ganz privater Ebene fortgeführt. Neue Bekanntschaften oder sogar Freundschaften unter Gleichgesinnten können entstehen. Auch diese positiven Auswirkungen sollten nicht vernachlässigt werden. Das anonyme Internet ist zwar eine tolle Sache und fördert die Kommunikation in vielfacher Weise, aber kann das reale Kennenlernen nicht ersetzen. Allerdings hatten die Besucher/Innen nur sehr wenig Zeit dafür übrig. Ein gemeinsames Zusammensein nach der Tagung war nicht organisiert worden. In kleinen Gruppen traf man sich außerhalb der Tagungsstätte und diskutierte beim Abendessen usw... !
Die K13online hatte bereits im Vorfeld mehrere Gespräche mit neuen Personen vereinbart. Im Großen und Ganzen sind wir mit allen Gesprächen zufrieden. Bedauerlicherweise waren in Einzelfällen auch dafür die Zeiten zu kurz bemessen. Wir bitten deshalb um Verständnis, dass wir vermutlich nicht für jeden Besucher/In ausreichend Zeit zur Verfügung hatten. Wie immer, wenn wir an einer öffentlichen Veranstaltung teilnehmen, wurden die K13-Visitenkarten an unsere Gesprächpartner verteilt. Die Aufarbeitung der Veranstaltung läuft gerade erst an.... !
Am Rande der Veranstaltung am Samstag und am Sonntag bei der Mitgliederversammlung(MV) der AHS konnten wir auch auf das neue Buch von Mark Norlik - Kein Pardon für solche Liebe - hinweisen. Wir möchten auch ausdrücklich darauf hinweisen, dass der Verantwortliche der K13online Redaktion, Dieter Gieseking, kein Mitglied der AHS e. V. ist. Unsere Teilnahme beschränkte sich lediglich auf die journalistische Berichterstattung in diesem News. Wir wurden bei der Ausübung unserer journalistischen Tätigkeit vom AHS-Vorstand und von den Mitgliedern der AHS nicht gehindert. Allerdings konnten bestehende Differenzen weder in der Sache noch in Personen behoben werden. Ob wir auch über MV berichten werden, steht gegenwärtig noch nicht fest. Sofern die AHS auf ihren Webseiten einen eigenen Bericht veröffentlichen sollte, erfolgt von K13online ein aktuelles News mit Link auf diesen Beitrag. Die vergangenen Jahre haben jedoch gezeigt, dass insbesondere der amtierende Vorstand nicht viel von öffentlicher Transparenz hält. Unsere diesbezügliche Kritik an solch einer Handhabung hat bisher leider keine Früchte getragen. Es gibt berechtigte Hinweise darauf, dass die AHS bis zur nächsten Jahrestagung 2012 keine weiteren Aktivitäten starten wird. Wir bedauern dies sehr und hätten uns in Zukunft mehr politischen Aktivismus gewünscht...
Manga (Con-Art)
von Janik am 07.11.2011
"Er vertritt die Ansicht, dass kinderpornografische Darstellungen, die nicht reale Kinder zeigen bzw. auf Comiczeichnungen(Manga) etc. beruhen, nicht strafbar sein dürfen."
Der Besitz von Shota- und Lolicon ist in Deutschland legal, die Verbreitung und Produktion allerdings illegal. Der Besitz ist erlaubt, da "Manga" als nicht ausreichend realitätsnah gelten, ein gänzliches Verbot würde nach auffassung der deutschen Justiz außerdem die Pressefreiheit beschneiden (es müssten dann auch satirische Comics verboten werden). Vorsicht! In einigen Ländern ist auch der Besitz von Shotacon / Lolicon illegal, Beispiel: Großbritanien.
Computergenerierte Pornobilder und -videos, unter deren künstlichen Protagonisten sich Kinder befinden, sind seit 2008 gänzlich illegal, da sie als zu "realitätsnah" gelten.
Erfahrungen mit Stigmatisierung und Folgen bei Personen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen
Internationale Studien-Umfrage des Institut of Mental Health der University of Ottawa
weitere Informationen
Umfrage für Studie der FernUni Hagen
Studiengang: Master Psychologie - Persönlichkeit und Pornografiekonsum
Speziell geht es bei der Studie um die Risikofaktoren für den Konsum von Kinderpornografie.
weitere Informationen
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